Münstersche ZeitungQuempas-Singen

Nicht aus der Mode.

23.Quempas-Singen | 21.Dezember 2003 | Petrikirche Münster

Dirk Jaehner, Münstersche Zeitung, 23. Dezember 2003

Vierter Advent, Petrikirche. Das Quempas-Singen des Philharmonischen Chores gehört zum adventlichen Münster wie Lebkuchen und Glühwein auf den Weihnachtsmarkt. Seit Jahrzehnten gestaltet der Chor die Tradition aus dem 16. Jahrhundert mit gleichbleibend hohem Publikumsinteresse. Die Petrikirche platzte aus allen Nähten. Es ist wohl die qualitätvolle musikalische Mischung der eineinhalb Stunden, die das Konzert so anziehend macht. Kein „Stille Nacht, heilige Nacht“, kein „O Tannenbaum“, sondern Zoltan Kodaly, Heinrich Schütz und Ernst Pepping. Und eine kerzenbeleuchtete, trotz der Zuschauermassen intime Atmosphäre.

Freilich ist der personelle Aufwand, den Chorleiter Martin Henning treibt, gewaltig. Neben dem Philharmonischen Chor hatte der von Uta Hussong und Margarete Sandhäger glänzend vorbereitete „Kinderchor des Gymnasium Paulinum“ einen eigenen Programmteil zu bestreiten und spielte viergeteilt im „Quempas“ eine entscheidende Rolle. Als musikalische Begleitung assistierte die Blechbläserformation Embrassy, diesmal in Quintettbesetzung, gemeinsam mit Christiane Alt-Epping am Orgelpositiv. An der großen Orgel hatte Christian Muche Gelegenheit, neben der Gemeindebegleitung auch mit Solowerken von Bach und Ralph Vaughan Williams eigene Akzente zu setzen.

Was wäre das Quempas-Singen jedoch ohne die Zuschauerbeteiligung. Sechs Lieder, die sich in die Themenkreise um „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, „In dulci jubilo“ und „Veni, veni, Emanuel“ und natürlich dem „Quem pastores laudavere“ einfügten, durfte das Publikum mitsingen und machte von der Möglichkeit ausgiebig Gebrauch. Offensichtlich ist das Weihnachtsliedersingen doch noch nicht aus der Mode gekommen. Am Ende gab es tosenden Applaus für Hennings Mannschaft.

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