Blechbläserensemble EmbrassyErphokirche

Quempassingen in der Petrikirche stimmt auf Weihnachten ein

von Brigitte Heeke. Westfälische Nachrichten vom 16. Dezember 2024.

Münster. Vor dem Einlass hatte sich eine lange Schlange gebildet. Wenig verwunderlich, denn in der voll besetzten Kirche hatten die Chöre wahrlich bewegendes vorbereitet.

Es ist Advent. Die Lichterketten auf den Stadtbäumen funkeln, die Weihnachtsmärkte locken viele Menschen an, und in Konzerten gibt es jede Menge tolle Musik zu hören. Besonders atmosphärisch ist das Quempas-Singen des Philharmonischen Chors Münster in der Petrikirche.

Und besonders beliebt: Die Schlange für den Einlass reichte kurz vor Beginn am Samstagabend bis weit auf den Aa-Seitenweg hinunter. Aber das Warten hat sich gelohnt. Zusammen mit dem Blechbläser-Ensemble „Embrassy“ und Witold Grohs am Saxophon sowie dem Kinderchor Gymnasium Paulinum machten die Sängerinnen und Sänger die Tore weit auf für das Wunder der Weihnachtsgeschichte. Die Ankündigung der frohen Botschaft „Es ist ein Ros entsprungen“ erklang beispielsweise einmal im frühbarocken Gewand von Michael Praetorius und daraufhin auch in einer zeitgenössischen Version des norwegischen Komponisten Ola Gjeilo – traumhaft schön gesungen und musiziert.

Susanne Schmitz, Jörg von Wensierski und Rita Storck-Herbst hatten den Kinderchor und einige Solisten daraus auf den großen Auftritt vor ausverkauftem Haus vorbereitet. Die musikalischen Fäden der über den ganzen Kirchenraum verteilten Ensembles sowie Klaus Vetter und Christiane Alt-Epping an Orgelpositiv und Orgel liefen bei Chorleiter Martin Henning zusammen.

Im Wechsel und zusammen mit den Zuhörerinnen und Zuhörern sangen alle Ensembles auch mehrere Strophen traditioneller Kirchenlieder zur Vorweihnachtszeit, etwa „Wir sagen euch an den lieben Advent“ und „Ich steh an Deiner Krippe hier“. Die Gemeindelieder rahmte der Philharmonische Chor mit Kombinationen aus alten und neuen Chorsätzen.

Auf das „Quam pulchra es“ des englischen Renaissance-Komponisten John Dunstable folgte beispielsweise Ola Gjeilos „Northern Lights: Pulchra es, amica mea“. In „O salutaris hostia“ des lettischen Chorkomponisten Ēriks Ešenvalds verliehen Solosopranistin Antonia Hartl und Saxophonist Witold Grohs dem ohnehin bestens aufgelegten Chor zusätzlichen Glanz. Christiane Alt-Epping bereicherte das Konzert um zauberhaft-weihnachtliche Bearbeitungen an der Orgel.

Am Schluss gingen die elektrischen Lichter in der Kirche aus. Im Kerzenschein zogen die Kinder nach vorne zum Altar. Dazu sangen alle Ensembles das Lied, das in lateinischer Fassung Namensgeber der „Quempas“-Tradition ist, „Den die Hirten lobeten sehre“ („Quem pastores laudavere“). Weihnachten kann kommen.

Quempas Wn 2024

Mit traditioneller und neuer Musik stimmte der Philharmonische Chor Münster in der Petrikirche auf die Weihnachtszeit ein. 
Foto: Brigitte Heeke

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